Das Rosenlauital ist ein wahres Wechselspiel von sanften Alpwiesen, schroffen Felswänden und tief eingeschnittenen Schluchten. Der Reichenbachfall, bekannt durch Sherlock Holmes, stürzt hier mit donnerndem Getöse in die Tiefe und verleiht dem Tal eine besondere Dramatik. Die Gletscherschlucht Rosenlaui, welche Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ist, liefert eine gute Portion Adrenalin und die historische Säge auf der Schwarzwaldalp lässt dich in die Vergangenheit zurückreisen.
Da das Rosenlauital bei Touristen immer beliebter wird, habe ich mir fest vorgenommen, das Tal in aller Ruhe zu erkunden und «vor allen anderen» da zu sein. Somit begann mein Tag ziemlich früh.
Reiseroute
► 07.33 Uhr: Zug von Interlaken Ost nach Meiringen (35 Minuten)
► 08.20 Uhr: Bus von Meiringen nach Schwarzwaldalp (40 Minuten)
► Besichtigung der Sägerei Schwarzwaldalp (20-30 Minuten)
► Abstieg zur Gletscherschlucht Rosenlaui (ca. 20 Minuten)
► Besichtigung der Gletscherschlucht Rosenlaui (ca. 30-45 Minuten)
► Abstieg zum Aussichtspunkt Rosenlaui (ca. 20 Minuten)
► Wanderung bergab zum Reichenbachfall (ca. 1 Stunde)
► 13.30 Uhr: Reichenbachbahn und Zug zurück nach Meiringen/Interlaken Ost
Gleich bei meiner Ankunft auf der Schwarzwaldalp erwartete mich das erste Highlight: die historische Säge. Die im Jahr 1896 erbaute und im Jahr 2000 restaurierte Säge strahlt immer noch ihren einzigartigen Charme aus und funktioniert noch heute! Bei der Besichtigung habe ich erfahren, dass die Hobelmaschine schweizweit die einzige ist, die mit Wasser angetrieben wird. Weitere Impressionen der historischen Säge findest du im Video am Ende.
Auch die Gegend rund um die Säge ist sehr idyllisch und der märchenhafte Park im hinteren Teil lädt zum Träumen ein.
Schwarzwaldalp Richtung Rosenlaui (Bild: Noemi Pinto)
Weiter gings
zum zweiten Highlight des Tages: die Gletscherschlucht Rosenlaui. Von der
Schwarzwaldalp sind es ca. 20 Minuten bis zur Gletscherschlucht. Vorbei an
saftig grünen Wiesen und stetigem Blick auf die umliegenden Berge hört man in
der Ferne schon das tosende Geräusch der Schlucht.
Gletscherschlucht Rosenlaui (Bild: Noemi Pinto)
Im Vergleich zur Aareschlucht fand ich die Gletscherschlucht Rosenlaui noch überwältigender! So überwältigend, dass ich nur knapp die Hälfte des Weges durchgehalten habe 😅 es ist teilweise eng und rutschig, laut, nass und auch ein wenig furchterregend! Hier wurde mir erst klar, wie mächtig die Natur sein kann!
Der Eintrittspreis für die Schlucht beträgt für Erwachsene CHF 10.-. Weitere Impressionen der Gletscherschlucht Rosenlaui findest du im Video am Ende.
Aussichtspunkt «Gschwandtenmad»: Rosenlaui mit Sicht auf Wetterhorn und Wellhorn (Bild: Noemi Pinto)
Nach einem gemütlichen 20-minütigen Spaziergang gelang ich schliesslich zum mittlerweile weltberühmten Aussichtspunkt in «Gschwandtenmad». Obwohl ich schon mehrmals da war und diese Aussicht schon mehrere Male gesehen habe, verblüfft sie mich immer wieder aufs Neue!
Wanderweg von Rosenlaui zum Reichenbachfall (Bild: Noemi Pinto)
Es war schon gegen Mittagszeit und an jenem Tag wurde die Hitze schon fast wieder unerträglich. So machte ich mich auf den Weg zum imposanten Reichenbachfall. Der gut markierte Wanderweg (ca. 1 Stunde Wanderzeit) führte an grünen Wiesen vorbei und die kühlen Waldabschnitte sorgten immer wieder für eine willkommene Abkühlung. Tipp: Ich empfehle gutes Schuhwerk, da es vor allem im Wald immer wieder feuchte und rutschige Passagen gibt.
120 Meter hoher Reichenbachfall (Bild: Noemi Pinto)
Endlich zeigte sich der mächtige 120-Meter hohe Reichenbachfall, der vor allem durch die abenteuerliche Kriminalgeschichte «Sherlock Holmes» von Sir Arthur Conan Doyle an weltweiter Bekanntheit gewann. Von der Aussichtsterrasse in der Nähe der Standseilbahn sieht man sogar die «Absturzstelle». Und das Highlight zum Abschluss des Tages war, dass der Reichenbachfall als erfrischende Naturdusche fungierte! 😌